Dieser weithin hörbare Klang war ein Dorn im Auge der Passauer Bischöfe und Domherren, da er den der mächtigen Domglocke übertraf. Dies wollten sie nicht dulden und gaben deshalb den Befehl, die Hutthurmer Glocke hinwegzufahren.
Doch die Glocke hatte ein solch enormes Gewicht, dass es unmöglich war, sie mit einem Fuhrwerk über den Berg zu fahren. Man entschloss sich wieder zur Rückkehr, und auf wunderbare Weise soll die Glocke über den Berg transportiert worden sein. Um wenigstens den gigantischen Klang zu verringern, wurde der Glocke auf Anweisung von Passau "ein Nagel geschlagen". Da der Name Hutthurm meist abgeleitet wird, als "bei den Hütern, bei den Wächtern"; so ist der Kern dieser Sage der, dass der laute Klang der Glocke den im Wald verirrten Wanderern auf dem "Goldenen Steig" Richtung und Weg zu weisen hatte. Altertumsforscher meinen allerdings, dass der laute Klang der Glocke dahingehend zu deuten wäre, dass sich das Heidentum in unserer Gegend länger gehalten habe als anderswo. Die alte Kirche selbst brannte im Jahr 1750 ab und wurde von Passauer
Künstlern im Barockstil wieder aufgebaut. Der festungsartig anmutende Turmbau des alten "Hutthurmes" unweit des "Goldenen Steigs" wurde in seiner alten Form beibehalten und dürfte in dieser übernommenen Form 1483 errichtet worden sein. Zeugen aus alten Zeiten sind zwei noch erhalten gebliebene Glocken aus den Jahren 1501 und 1520.